PU - Farben 2003/04

Ein Projekt mit Schülern des 13. Jahrganges
Pu - Chemie - Informatik

Farben sind keine Erfindung des Menschen, sondern diese hat die Natur vorrätig.
Neben den Farben von Himmel und Gestein ist vor allem die Pflanzenwelt sehr bunt.
Während hier einige Farbstoffe zum unmittelbaren Leben benötigt werden, z.B. der im Chlorophyll enthaltene grüne Farbstoff, setzen Pflanzen Farben zur Identifikation, zur Abschreckung oder zur Anziehung von Tieren gezielt ein. Sie sichern sich damit ihr Überleben und ihre Fortpflanzung.
Auch wir Menschen haben uns die Farben zu Nutze gemacht. So ist es zu verstehen, dass der Mensch schon sehr früh Farben in seine unmittelbare Umwelt gebracht hat. Neben ästhetischen Gesichtspunkten stand hier im wesentlichen die Beeinflussung der Überlebenschancen im Rahmen ritueller Handlungen im Vordergrund. Aus der Zeit zwischen 40.000 und 10.000 v. Chr. sind Höhlenmalereien bekannt, die den Menschen vermutlich als Zauber für die Jagd dienten. Jede Farbe hat eine gewisse Bedeutung. Die Farbe rot zum Beispiel, schützte Häuser durch ihre blutige Farbe, aber auch Gebrauchsgegenstände, Vorratsgefäße und letztlich auch den Leichnam eines Toten in einer Welt böser Geister, wie es damals angenommen wurde.
Hierfür wurden vorwiegend Farben mineralischer Herkunft verwendet. Diese sind auch geeignet zum Herstellen von Körperfarben und Schminken, nicht aber zum Färben von Textilien.
Wann jedoch zum ersten Mal Textilien gefärbt wurden, lässt sich heutzutage jedoch nicht mehr feststellen. Die ältesten Funde machte man in Anatolien. Man fand Gewebefragmente aus dem 6.vorchristlichen Jahrtausend. Es handelte sich zweifelsfrei um gefärbte Wolle. Man kann davon ausgehen, dass damals das Beizen, indem man die Faser in Aluminium- oder Eisensalzen tränkte, erfunden wurde. Anschließend wurde die Wolle mit pflanzlichen Extrakten gefärbt. Diese Extrakte waren zum Beispiel Blätter, Blüten, Früchte, Rinden, Wurzeln, Hölzer, ganze Pflanzen, verschiedene Meeresschnecken oder Schildläuse.