Bildbearbeitung mit IrfanView

Inhalt

01: Der Editor
02: Grundlagen
03: Seitenaufbau
04: Zeilen u. Absätze
05: Überschriften
06: fett und kursiv...
07: hoch und tief...
08: Trennlinien
09: Listen, ...
10: Hyperlinks
11: Relative Links
12: Grafiken
12+:Bildbearbeitung
13: Farben
14: Tabellen
15: Frames
16: Cascading...

Das Allroundprogramm Irfan View liest und schreibt rund 30 Grafikformate, darunter auch diverse Multimediaformate wie WAV, MOV oder AVI. Der Vorteil von Irfan View gegenüber der Konkurrenz liegt in der Vielseitigkeit und Geschwindigkeit.
Ein Highlight ist die Integration des neuen Grafikformats JPEG2000; Irfan View kann Bilder bis zu einer Größe von 640x480 in dem modernen Format erstellen.
Z.B. gibt es eine integrierte Batchkonvertierung, die mehrere Bilder gleichzeitig in ein anderes Format umwandelt.
Zusätzlich erlaubt Irfanview das Zusammenstellen von Slideshows, und einzelne Bilder lassen sich als Hintergrund für den Windows-Desktop einrichten.
Elementare Funktionen der Bildbearbeitung runden die Freeware ab. So korrigiert Irfanview nicht nur Helligkeit und Kontrast, sondern ändert auch die Farbtiefe und fertigt Ausschnitte an.
Mit einigen einfachen Filtern wie Schärfen und "Rote Augen Korrektur" können Sie auch Bilder von Ihrer Digicam aufbereiten.
Zudem bietet IrfanView eine Thumbnail-Übersicht ganzer Verzeichnisse, eine Screenshot-Funktion und Erweiterung durch zusätzlich herunterladbare Grafikfilter.


Bildbearbeitung mit IrfanView

Als Programm für das Sichten, Umbenennen und Bearbeiten der Bilder nutzen wir die deutschsprachige Freeware IrfanView. Wenn Sie schon mal mit einem Bildbetrachtungsprogramm am PC gearbeitet haben, kennen Sie vielleicht schon das populäre Tool ACDSee. Irfan View funktioniert ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass das Programm im Gegensatz zu ACDSee kostenlos ist. Laden Sie also zunächst Irfan View aus unserem Download-Bereich. Da das Programm nicht mal ein Megabyte groß ist, sollten auch Modem-Benutzer kein Problem damit haben. Nach dem Download führen Sie einen Doppelklick auf die Exe-Datei aus. Die Installation verläuft ohne besondere Finessen. Irfan View fragt Sie während der Installation, ob Sie alle Dateiendungen, die Bilder betreffen, mit dem Programm verknüpfen wollen. Sollte Ihnen Irfan View auch als Bildbetrachter zusagen, können Sie diese Abfrage mit „Ja“ bestätigen.

Umbenennen der Bilder

etzt aber in medias res: Starten Sie Irfan View. Das Tool präsentiert nach dem ersten Start eine schwarze Arbeitsfläche mit einer Menüleiste. Gehen Sie nun auf "Datei / Thumbnails" (Strg + t). Das Programm wechselt in eine Art Explorer-Ansicht mit einer Thumbnail-Vorschau der Bilder. Wenn Sie bereits die Bilder aus Ihrem Urlaub in ein Verzeichnis geladen haben, suchen Sie jetzt dieses Verzeichnis auf. In unserem Beispiel heißt der Ordner "Urlaubsbilder" und liegt auf Laufwerk "C:".


1. Schritt: Alle Bilder umbenennen


Die Thumbnail-Ansicht präsentiert alle Bilder, in unserem Fall 20 an der Zahl, übersichtlich mit Dateinamen und kleiner Vorschau. Da die Dateinamen von der Digitalkamera in der Regel mit kryptischen Namen belegt werden, wollen wir im ersten Schritt aus "DCM001xxx" einen sinnvollen Dateinamen machen, etwa "Australien_01". Dazu markieren Sie zunächst alle Bilder, indem Sie einen Rahmen über alle Fotos aufziehen. Alternativ können Sie auch die rechte Maustaste drücken und "alle markieren" wählen. Sie erkennen die aktive Auswahl daran, dass die markierten Bilder blau unterlegt erscheinen. Danach gehen Sie auf "Datei / Batch-Konvertierung mit selektierten Thumbnails". Ein Dialog öffnet sich und gibt Ihnen in der unteren rechten Hälfte des Fensters eine Auswahl frei, die sich "Batch-Umbenennen" nennt. Der Button ist standardmäßig abgeschaltet. Aktivieren Sie ihn, gleichzeitig wird auch der etwas größere Button "Umbenennen-Optionen" anwählbar. Hier stellen Sie die gewünschten Parameter ein. In unserem Fall also "Australien_##". Die Rautenzeichen stehen für die Nummerierungsweise, in unserem Fall also "02". Wenn Sie drei Rautenzeichen wählen, wird aus "02" ein "002".

Als nächstes führen Sie noch einen Klick auf "Dieses Verzeichnis als Zielverz." aus. Das Zielverzeichnis wechselt von "C:\Temp" zu Ihrem aktuellen Verzeichnis mit den Thumbnails, also "C:\urlaubsbilder". Bevor Sie nun auf den Button "Start" links oben drücken, sollten Sie sich vergewissern, ob alles richtig eingestellt ist, denn das Programm benennt jetzt alle markierten Bilder in einem Rutsch um - eine mächtige Funktion, die Irfan View uns da zur Verfügung stellt. Mit "Start" werden alle Bildernamen sinnvoll umbenannt. Da diese Namen später auch auf der Homepage auftauchen, haben wir jetzt das schönere "Australien_01" als Bildunterschrift. Das macht sich doch besser vor Freunden und Bekannten.

2. Schritt: Bildgröße für das Web anpassen

Bevor Sie mit Irfan View die HTML-Dateien für Ihre Homepage erstellen, müssen Sie die großen Bilder aus der Digicam noch "runterrechnen", also so für das Web aufbereiten, dass Ihre Homepagebesucher die Bilder auch laden können. In der Regel sind Bilder, die von einer Digicam geschossen werden, bis zu zwei Megabyte groß. Damit lassen sich gute Ausdrucke erstellen, aber für das Internet sind diese Größenrelationen unnötig, zudem sich die Ladezeiten im Web enorm verlängern. Die Urlaubsbilder sollten also auf Monitorgröße angepasst werden. Da wir uns keine große Mühe machen wollen, lassen wir Irfan View die ganze Arbeit über eine Stapelvearbeitung tun - und das geht wie folgt:

Zunächst markieren Sie alle Bilder in der Thumbnail-Ansicht. Dann rufen Sie unter "Datei/Batchkonvertierung mit selektierten Thumbnails" den gleichen Dialog auf, den Sie auch schon für das Umbenennen verwendet haben. Hier gehen Sie dieses Mal rechts unten nicht auf "Batch-Umbenennen", sondern wieder in die Grundeinstellung auf den Button "Batch-Konvertierung" und setzen ein Häkchen bei "Spezialoptionen verwenden". Die Konvertierung der Bildgrößen ist in Irfan View hinter dem Button "Spezialoptionen" sozusagen versteckt. Wenn Sie auf den Button für die Spezialoptionen klicken werden Sie sehen, dass in diesem Fenster eine Fülle von Bildmanipulationswerkzeugen dargeboten wird. Uns interessiert nur die Optionen "Größe ändern". Sie können die Größe der Bilder in Pixeln oder als Prozentzahl ändern. In der Regel reicht es, einen Wert um die 50 bis 60% einzustellen, wenn Sie eine 2,1 oder 3,1 Megapixel-Kamera haben.

Ein einfaches Rechenbeispiel: Ihre Digicam hat 2,1 Megapixel und produziert ein Bild in der Größe von maximal 1600x1200 Pixeln. Wenn Sie jetzt eine Verkleinerung von 60 Prozent im Dialog für die Spezialoptionen angeben, sollte sich Ihr Urlaubsbild auf etwa 640x480 Pixel verkleinern. Damit haben Sie eine Größe erreicht, die für das Internet ausreicht. Die Bilder haben eine Dateigröße von circa 80 KB und lassen sich damit auch von PCs mit ISDN- und Modemanschluss noch laden. Unser Screenshot von dem Spezialoptionen-Fenster zeigt Ihnen noch mal alle "Rädchen" an denen Sie für eine Konvertierung drehen müssen.


Bilder als Diaschau vorführen

IrfanView bringt Ihre Urlaubsbilder auch als Diaschau auf den Bildschirm. Nicht spektakulär mit Überblendungen – doch mit viel Freiheiten in Sachen Reihenfolge und Ablaufsteuerung.

Über »Datei | Slideshow« legen Sie fest, welche Bilder als Diaschau auf dem Bildschirm angezeigt werden. Das Praktische daran: Sie können sogar Bilder aus verschiedenen Laufwerken oder Ordnern für eine Vorführung sammeln.

Wählen Sie dazu im rechten Dateifenster die Bilder eines Ordners aus (mehrere Bilder werden mit [Shift] markiert). Klicken Sie dann in der linken Schalterleiste auf »Hinzufügen«. Das Ganze wiederholen Sie mit Bildern aus anderen Verzeichnissen.


Automatische Wiederholung und Steuerung
Sie können den Ablauf der Diaschau noch Verfeinern: Über das Register „Nächste Datei anzeigen“ legen Sie fest, nach wie vielen Sekunden die Bilder automatisch gewechselt werden. Die Voreinstellung von 5 Sekunden reicht meistens aus. Wollen Sie den Bildwechsel manuell steuern, wählen Sie »Automatisch nach Maus | Tastendruck«.
Soll das Ganze in einer Endlosschleife abgespielt werden, wählen Sie in den Optionen »Wiederholen«. Dies ist vor allem für Werbung bei Messen oder in Schaufenstern interessant.

Bilder chronologisch wiedergeben
Auch das ist möglich: Über den Schalter „Optionen für Fortgeschrittene“ wird die Reihenfolge der Bilder über das Dateidatum oder die Bildgröße bestimmt. Die Voreinstellung ist „unsortiert“.

Diashow speichern und „manipulieren“
Auf Wunsch speichert IrfanView die aktuelle Slideshow in einer Text-Datei. Da die Datei nur die Liste aller anzuzeigenden Bilder enthält, können Sie diese einfach mit einem Editor wie Notepad bearbeiten. Wollen Sie nun die Reihenfolge der Bilder manuell ändern - wenn zum Beispiel ein bestimmtes Bild unbedingt als letztes gezeigt werden soll -, dann kopieren Sie die Dateinamen in der Liste einfach hin und her. IrfanView liest die Liste über »Laden aus Textdatei« wieder ein.


Der Klassiker: Bilder als Briefmarke darstellen

Die Miniatur-Darstellung ganzer Verzeichnisse als Thumbnail-Übersicht ist eine beliebte Funktion von Irfan View.

Sie wollen blitzschnell alle Bilder eines Ordners wie in einem Briefmarken-Album darstellen? Wählen Sie dazu im »Dateimenü Datei | Thumbnails«. Daraufhin öffnet sich ein neues Fenster, der Thumbnail-Viewer.

Wählen Sie nun in der linken Laufwerksliste den gewünschten Ordner zur Darstellung aus: In wenigen Sekunden baut IrfanView die Vorschau-Bildchen auf. Bei großen Dateien wie hochauflösenden Bildern aus dem Scanner oder der Digitalkamera ab 2 MByte kann der Aufbau je nach Rechnerleistung etwas länger dauern. Das Programm zählt jedoch zu den schnellsten seiner Art.






Anpassen der Vorschau-Größe


Arbeiten Sie mit einem großen Bildschirm und einer hohen Auflösung, sollten Sie die Größe der Thumbnails ändern, um mehr auf den Bildchen zu erkennen. Dazu wählen Sie im Thumbnail-Viewer »Optionen | Thumbnailoptionen« ändern.


Bildbearbeitung mit Irfan View

Für einfache Bildbearbeitungen wie das Ändern der Bildgröße oder Drehen und Spiegeln brauchen Sie kein Photoshop oder Paintshop Pro - diese Freeware kann's auch.

Die Funktionen zum Vergrößern und Verkleinern sind ausgereift. Bei den Effektfiltern fehlen lediglich Vorschau und Feinjustierung. Da hilft nur eines: Filter anwenden, das Ergebnis begutachten und bei Nichtgefallen die Aktion über [STRG+Z] rückgängig machen.

Die Standardeinstellungen der meisten Filter können Sie jedoch verändern: »Bild | Effekte | Einstellungen«.

Tipp: Reduzieren Sie bei den Einstellungen für Schärfe den Standardwert von 20 auf 10. Das verhindert bei kleinen Bildern unschöne Treppeneffekte.


Screenshots machen
IrfanView stellt auch für Schnappschüsse vom Bildschirm ein Modul zur Verfügung. Die „Kamera“ rufen Sie über »Optionen | Fotografieren« auf. Hier wählen Sie aus, ob Sie den ganzen Bildschirm oder nur ein bestimmtes Fenster fotografieren wollen. Das Ergebnis speichert IrfanView entweder in einem bestimmten Ordner oder legt es im Arbeitsfenster des Programms ab. Anschließend können Sie den Screenshot gleich weiterbearbeiten, zum Beispiel beschneiden.


Photoshop-Plug-Ins
Spezialeffekte zum Aufpeppen von Fotos

Unplugged filters (rp-all.z.exe) ist ein kostenloses Paket mit fast 100 Photoshop-kompatiblen Filtern, mit denen Sie Bilder mit Spezialeffekten versehen. Um sie in Irfan View zu nutzen, entpacken Sie die vier Verzeichnisse auf die Festplatte und klicken auf "Bild, Effekte, Filter Factory, Add FF-Filter". Im folgenden Dialogfeld wählen Sie einen der vier Ordner aus, der die Filter enthält. Wiederholen Sie den Vorgang, bis Sie alle vier Ordner importiert haben.