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DER BIODIESELMOTOR
Die Alternative zur Verwendung von Fettsäuremethylestern aus natürlichen Ölen in herkömmlichen Dieselmotoren ist ein direkter Einsatz der Pflanzenöle in hierfür geeigneten neukonstruierten Dieselmotoren. Die Firma Elsbett-Konstruktion hat einen richtungsweisenden Pflanzenölmotor entwickelt.
Bei der Verbrennung von Pflanzenölen bilden sich Ablagerung an den Brennraumwänden, die einen normalen Betrieb des Motors verhindern. Im Elsbett-Motor wird dies durch das „Duotherm-Verfahren" umgangen: Die angesaugte Verbrennungsluft wird bei der Kompression in einer tiefen Kolbenmulde in Rotation versetzt. Der Kraftstoff wird in die Mitte des Luftwirbels gespritzt und verbrannt, während eine relativ kühle äußere Luftschicht die heiße Flammzone von den Brennraumwänden abschirmt. Der „Duotherm-Luftwirbel" vermeidet Ablagerungen an den Wänden. Dieser Motor verbraucht auch erstaunlich wenig Treibstoff.


HANF ALS ENERGIEPFLANZE
Zu Beginn des 20. Jahrhundert kamen Henry Ford und einige anderen klugen Köpfe zu der wichtigen Erkenntnis, daß bis zu 90 Prozent der weltweit verbrauchten fossilen Brennstoffe (Kohle, Öl, Erdgas, usw.) durch Biomasse wie Kornhalme, Cannabis, Altpapier und dergleichen zu ersetzen wären.
Biomasse kann mit einem Bruchteil der derzeitigen Kosten für Öl, Kohle und Atomenergie - insbesondere wenn den Preis der Umweltverschmutzung mitrechnet - in Methan, Methanol oder Benzin umgewandelt werden. Wäre ihre Verwendung vorgeschrieben, gäbe es keinen sauren Regen mehr, keinen schwefelhaltigen Smog, und der Treibhauseffekt auf unserem Planeten würde rückläufig sein - und zwar auf der Stelle!
Die fossilen Energiequellen, die wir derzeit fast ausschließlich nutzen, verursachen rund 80 Prozent der Umweltverschmutzung zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Sie tragen also erheblich zu der langsamen Vergiftung unseres Planeten bei. Der günstigste Ersatz für diese teuren und unergiebigen Methoden der Energiegewinnung besteht weder in Windrädern und Sonnendächern noch im Einsatz geothermischer oder nuklearer Energie: Er besteht darin, das überall vorhandene Sonnenlicht zum Anbau von Biomasse auszunutzen.
30 Millionen Hektar Anbaufläche stehen nach Angaben der EG im europäischen Raum auf stillgelegten Äckern für nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung. Würden nur 6 Millionen Hektar, das wäre ein Fünftel dieser nicht mehr genutzten Fläche, im nächsten Jahr mit Hanf bestellt, könnten nach hundert Tagen von diesen Feldern 24 Millionen Tonnen Öl geerntet werden. Das wäre eine Energie, die denselben Brennwert hat wie Heizöl oder Diesel, aber im Unterschied zu den fossilen Brennstoffen die CO2 Bilanz nicht belastet.

RAPS ALS ENERGIEPFLANZE
Die Situation der Landwirtschaft im EU-Raum ist seit vielen Jahren durch beträchtliche Produk-tionsüberschüsse bei sinkenden Preisen gekennzeichnet. Dies führte zu einer großen Diskussion über Möglichkeiten, wie landwirtschaftliche Produkte außerhalb des Landwirtschaftssektors als Industrierohstoffe und Energiequellen genutzt werden könnten. Es geht in erster Linie darum, die Überschußproduktion an Nahrungsmitteln zu verringern, und gleichzeitig Arbeitsplätze und Ein-kommen in der Landwirtschaft zu sichern.
Seit 1980 ist eine beträchtliche Ausweitung der Rapsanbauflächen zu beobachten. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hat die Züchtung neuer Rapssorten, die arm an Erucasäure und Senfölen sind (Erucasäurehaltiges Öl führte bei Ratten zu Herzverfettung, Senföle bleiben bei der Ölgewinnung im Rapsschrot und mindern dessen ernährungsphysiologischen Wert als Eiweiß-futtermittel beträchtlich). Dieser Raps wird „0.0-Raps" genannt.
Früher wurden in der Landwirtschaft hauptsächlich Pferde eingesetzt. Diese wurden durch Ak-kerschlepper ersetzt, die mit Dieselöl betrieben werden. Diese Situation könnte durch die Ver-wendung von Rapsöl als Treibstoff für die Dieselmotoren der Ackerschlepper verändert werden. Die Landwirte würden dadurch auch einen Beitrag zur Minderung des Bedarfs an fossilen Treib-stoffen leisten.
Hier stellt sich die Frage, ob Rapsöl überhaupt als Kraftstoff in Dieselmotoren eingesetzt werden kann. R. Diesel hat schon um die Jahrhundertwende versucht, Pflanzenöle in seinem Motor zu verwenden. Die niedrigen Erdölpreise trugen von Anfang an dazu bei, daß der Dieselmotor aus-schließlich für die Verwendung von erdölstämmigem Dieseltreibstoff weiterentwickelt wurde. Neue Versuche haben gezeigt, daß entschleimtes Rapsöl für Dieselmotoren mit Direkteinsprit-zung ungeeignet ist. Es bieten sich zwei Wege an, um Dieselöl durch Rapsöl zu ersetzen:
Anpassung von Rapsöl an den Motor. Dies gelingt durch Umesterung des
Rapsöls mit Methanol bzw. Ethanol. Die anfallenden Ester eignen sich
gut als Dieseltreibstoff
· Anpassung des Motors an die Eigenschaften des Rapsöls: Dieser Weg
führte zu neuen Konzeptionen beim Motorenbau

DIESEL AUS RAPS- UND SONNNENBLUMENKERNEN
Produktion: Mit Hilfe einer Schneckenpresse wird Öl aus der Ölsaat gepreßt und anschließend durch Filtration von störenden Trüb - und Schleimstoffen befreit. Die nachfolgende Umesterung erfolgt bei Raumtemperatur in Gegenwart von Kalilauge (KOH) als Katalysator. Nach Beendi-gung der Reaktion wird die Glycerinphase abgetrennt und der Katalysator mit Hilfe eines Ionen-austauschers aus der Ölphase entfernt, damit keine „Aschelieferanten" im Treibstoff verbleiben. Der Ökodiesel kann sowohl für sich allein als auch im Gemisch mit Mineraldieselöl verwendet werden. Die Glycerinphase wird gereinigt und als Rohstoff an die pharmazeutische Industrie verkauft, die Ölkuchen (Preßrückstände) dienen als hochwertiges Eiweißfuttermittel.
Aus einem Hektar Anbaufläche erhält man etwa 1000 Liter Ökodiesel. Ein Problem ist aber im-mer noch der zu hohe Preis. Der Weltmarktpreis für Dieselöl beträgt ca. 25-30 Pf/l (1988). Der Preis für einen Liter Rapsöl liegt aber bei 1,60-1,80 DM. Chancen, daß Rapsöl Anklang findet, gibt es also nur, wenn die Preise für Dieselöl enorm stiegen oder die Herstellung von Rapsöl bil-liger wird. Die Zukunftsperspektive sieht aber gar nicht so schlecht aus, da die Industrie immer weiter forscht; nicht zuletzt, da wir nach Hochrechnungen nur noch Benzin für die nächsten 50 Jahre haben.

Torben Knuth, Sebastian Sponheuer, Christopher Rieger ,11a

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