Unsere Schule ist durch ihre Lage eine Schule am Meer. Wir sind innerhalb von 10min am Ostseestrand, so dass wir als Schule am Meer im Biologieunterricht der Oberstufe bereits Kurzexkursionen innerhalb des normalen Schultages durchführen können. Dort werden Proben genommen, Fossilien gesammelt und Lebewesen bestimmt.
Wer an der Küste lebt, hat naturgemäß mit dem Meer seinen individuellen Kontakt aufgenommen, denn der Aufenthalt am Strand ist angenehm. Als kleines Kind sammelt man Muscheln, gräbt Löcher, bis das Wasser dem ein Ende bereitet, trippelt erste Schritte auf eine Welle zu, keschert eine Krabbe, wirft eine Qualle oder ekelt sich über den Geruch eines vergammelnden Fisches. Den Begriff "ökosystemare Erfahrungen" gibt es nicht, er sollte erfunden werden. Falls dem nicht so sein sollte, helfen wir nach (s.u.).
Der reguläre Unterricht in der Sekundarstufe II folgt einem bewährten, seit 2016 leicht veränderten Muster, welches die Themen Zellbiologie, Stoffwechselphysiologie, Genetik, Ökologie, Evolution und Neurophysiologie + Verhaltenslehre umfasst. Als verbindende Elemente verwenden wir umfangreichere Experimente und Themen, deren Auswertung bzw. Deutung sich nicht allein in einem Themenfeld wiederfindet. So taucht etwa die sich relativ schnell anpassende Kalkalge Emiliania huxleyi[1] bei der Betrachtung von Zellen, in der Ökologie bei der Versauerung der Meere, wie auch bei der Betrachtung ihrer evolutionären Anpassungsleistung auf. Wir verwenden hier für die praktische Arbeit z.B. Phaedactylum tricornutum, eine Kieselalge die sich leichter züchten lässt und deren Genom vollständig sequenziert ist. Für eine weitere Art, Ditylum brightwellii die in Nord- und Ostsee also bei unterschiedlichen Bedingungen lebt, haben wir einen Satz Experimente bereit und können auf speziell hierfür produzierte, genetische Sequenzdaten zurückgreifen. Zusätzlich reichern wir den Unterricht mit medialen Elementen an, die von den Schülern selbst produziert werden können.
Fachleitung: Sanja Swiridoff-Bauer, Reimert Neuhaus
