Ausbildungskonzept der Gemeinschaftsschule mit Oberstufe Friedrichsort

Die Ausbildung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (im folgenden LiV) ist geregelt durch die APVO Lehrkräfte 2016 (Ausbildungs- und Prüfungsverordnung Lehrkräfte) vom Juli 2016 und durch die vom Ministerium für Bildung und Kultur erlassenen Ausbildungsstandards (siehe "Der Vorbereitungsdienst in Schleswig-Holstein Ausbildung – Prüfung APVO Lehrkräfte 2016", hrsg. vom IQSH, Juli 2016, S. 8 – 11).
Das vorliegende Ausbildungskonzept dient der Ergänzung und Spezifizierung im Hinblick auf die Besonderheiten der Schule als Gemeinschaftsschule mit Oberstufe und auf ihr Schulprogramm.
I. Ausbildungsmöglichkeiten Grundsätzlich kann für Sek I und Sek II in allen Fächern durch qualifizierte Lehrkräfte ausgebildet werden.
II. Kooperation mit anderen Schulen Die Gemeinschaftsschule Friedrichsort ist als Ausbildungsschule offen für die Zusammenarbeit mit anderen Schulen. Im Allgemeinen ist die Kooperation von den Lehrkräften i. V. bzw. ihren Mentorinnen und Mentoren selbstständig zu regeln. Die Einrichtung von Netzwerkstunden ist grundsätzlich möglich.
III: Grundsätze der schulinternen Ausbildung A. Einsatz: Lehrkräfte i. V. werden im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten als vollwertige Lehrkräfte mit allen Rechten und Pflichten betrachtet. Sie werden auch eingesetzt für Aufsichten, Frühaufsichten, bei Schulfeiern, Projekttagen und -wochen entsprechend ihrer Wochenstundenzahl, darüber hinaus auch bei Wandertagen, Klassen- und Kursfahrten sowie gegebenenfalls als Mitglieder in einem Klassenleitungsteam, jedoch nicht als alleinige Klassenleitungen. Die Teilnahme an Elternabenden und Elternsprechtagen ist verpflichtend. Die Lehrkräfte i. V. sollen durch den Einsatz in Prüfungen Erfahrungen sammeln. Als fachspezifisch gilt für Lehrkräfte i. V. der Fächer Erdkunde und Geschichte der Einsatz im Fach Weltkunde in den Klassenstufen 5 bis 10, für Lehrkräfte i. V. der Fächer Biologie, Chemie, Physik der Einsatz im Fach Naturwissenschaften in den Klassenstufen 5 bis 7, für Lehrkräfte i. V. im Fach Wirtschaft/Politik der Einsatz im Fach Wirtschaftslehre in den Klassenstufen 7 bis 10.
B. Organisation: Hospitationen und Besprechungsstunden Die Ausbildungslehrkräfte führen mindestens am Beginn der Ausbildung und nach sechs Monaten Orientierungsgespräche mit der Lehrkraft i. V. über Stand und Gestaltung der Ausbildung. Die Stundenpläne der Lehrkräfte i. V. und ihrer Mentorinnen und Mentoren sind so abgestimmt, dass gegenseitige Hospitationen in mindestens je einer Stunde möglich sind; zusätzlich soll eine wöchentliche Besprechungsstunde ausgewiesen werden. Nach Absprache sind Hospitationen auch bei anderen Lehrkräften der Schule möglich. Neben den Unterrichtsbesuchen der Mentorin bzw. des Mentors werden die Lehrkräfte i. V. nach Bedarf, mindestens aber einmal pro Halbjahr durch den Schulleiter oder ein von ihm beauftragtes Mitglied der Schulleitung in ihrem Unterricht besucht. Diese Stunden sind von den Lehrkräften i. V. mit einem schriftlichen Unterrichtsentwurf vorzubereiten und werden anschließend im gemeinsamen Gespräch ausgewertet. Bei Studienleiter-Besuchen sind die Mentorinnen bzw. Mentoren und nach Möglichkeit der Schulleiter oder der/die Koordinator/in anwesend. Den Lehrkräften i.V. soll es ermöglicht werden, bei einem Examen zuzuhören.
C. Ausbildungslehrkräfte und Koordinatorin Mit der Leitung der Ausbildung ist die Koordinatorin beauftragt. Die pädagogische, fachdidaktische und methodische Anleitung der Lehrkräfte i. V. erfolgt durch die Mentorinnen und Mentoren. Sie werden durch die Koordinatorin unterstützt. Sie führt am Anfang der Ausbildungszeit mit den Lehrkräften i. V. ein Gespräch zur Einführung in das Konzept der Ausbildung und in die organisatorischen Abläufe an der Schule. Des Weiteren steht die Koordinatorin als Ansprechpartnerin für alle schulischen Fragen und Ausbildungsfragen zur Verfügung. Für die Lehrkräfte i. V. ist eine feste Wochenstunde (interne Netzwerkstunde) für Besprechungen, schulische Themen und Übungsaufgaben eingerichtet.
D. Schulspezifische Ausbildungsinhalte Ein Schwerpunkt der Ausbildung an der Gemeinschaftsschule Friedrichsort liegt im Umgang mit heterogenen Lerngruppen. Die Lehrkräfte i. V. sollen eingeführt werden in die Praxis der Binnendifferenzierung und weitere Möglichkeiten der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern, entsprechend dem Schulprogramm besonders auch in die Nutzung von Formen und Methoden des selbstständigen Lernens und Arbeitens der Schülerinnen und Schüler, zum Beispiel Projektunterricht, Wochenplanarbeit, Teamarbeit. Erwünscht ist darüber hinaus die Mitarbeit der Lehrkräfte i. V. je nach Fächern und persönlicher Neigung in anderen Schwerpunktbereichen der Schule, zum Beispiel dem Ganztagsbetrieb, der Berufsvorbereitung, der Unesco-Arbeit, der Weiterentwicklung der Profile, der Arbeit mit Computern und allgemein der Weiterentwicklung des Schulprogramms.
E. Lehrkräfte i. V. und das Kollegium Das Kollegium unterstützt die Lehrkräfte i. V. durch allgemeine Hilfestellung, gegebenenfalls Bereitschaft zu Hospitationen (siehe oben III, B) und besonders durch intensive Einbindung in die Fach- und Jahrgangsfachgruppen. Der Austausch mit den Lehrkräften i. V. wird als wichtiger Impuls für die Schulentwicklung betrachtet.
IV. Praktikum und Praxissemester Die Gemeinschaftsschule mit Oberstufe Friedrichsort betreut regelmäßig Studentinnen und Studenten mit dem Schwerpunkt Sek I und/oder Sek II im Praktikum bzw. Praxissemester. Den Praktikanten stehen den Fächern entsprechende Mentoren zur Seite.
V. Das vorliegende Ausbildungskonzept versteht sich als offenes Konzept, das fortgeschrieben werden soll.
Beschluss der Lehrerkonferenz vom 10.10.2017