Ausbildungskonzept

Die Ausbildung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (im folgenden LiV) ist geregelt durch die APVO Lehrkräfte 2024 (Ausbildungs- und Prüfungsverordnung Lehrkräfte) vom 25. Januar 2024. Das vorliegende Ausbildungskonzept dient der Ergänzung und Spezifizierung im Hinblick auf die Besonderheiten der Schule als Gemeinschaftsschule mit Oberstufe und auf ihr Schulprogramm.

I. Ausbildungsmöglichkeiten

Grundsätzlich kann für Sek I und Sek II in allen Fächern durch qualifizierte Lehrkräfte ausgebildet werden.

II. Kooperation mit anderen Schulen

Die Gemeinschaftsschule Friedrichsort ist als Ausbildungsschule offen für die Zusammenarbeit mit anderen Schulen. Im Allgemeinen ist die Kooperation von den LiVs  bzw. ihren Mentorinnen und Mentoren selbstständig zu regeln. Die Einrichtung von Netzwerkstunden ist grundsätzlich möglich.

III: Grundsätze der schulinternen Ausbildung

A. Einsatz:
LiVs werden im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten entsprechend ihrer Wochenstundenzahl von durchschnittlich 10 Stunden als vollwertige Lehrkräfte mit allen Rechten und Pflichten betrachtet. Sie werden auch eingesetzt für Aufsichten in Pausen, bei Schulfeiern, Projekttagen und -wochen, darüber hinaus auch bei Wandertagen, Klassen- und Kursfahrten sowie gegebenenfalls als Mitglieder in einem Klassenleitungsteam, jedoch nicht als alleinige Klassenleitungen. Die Teilnahme an Elternabenden und Elternsprechtagen, Schulentwicklungstagen und Konferenzen ist verpflichtend.
Die LiVs  sollen durch den Einsatz in Prüfungen Erfahrungen sammeln.
Als fachspezifisch gilt für LiVs der Fächer Erdkunde und Geschichte der Einsatz im Fach Weltkunde in den Klassenstufen 5 bis 10, für LiVs der Fächer Biologie, Chemie, Physik der Einsatz im Fach Naturwissenschaften in den Klassenstufen 5 bis 7, für LiVs im Fach Wirtschaft/Politik der Einsatz im Fach Wirtschaftslehre in den Klassenstufen 7 bis 10.
Nach Möglichkeit soll mindestens einmal je Fach auch Unterricht unter Anleitung, nicht notwendigerweise beim Mentor/der Mentorin) stattfinden. Angeleiteter Unterricht bedeutet eine engere Führung bei der Stundenvorbereitung.

B. Organisation: Hospitationen und Besprechungsstunden
Die Ausbildungslehrkräfte führen mindestens zu Beginn der Ausbildung und nach sechs Monaten Orientierungsgespräche mit der LiV über Stand und Gestaltung der Ausbildung. Die Stundenpläne der LiVs und ihrer Mentorinnen und Mentoren sind so abgestimmt, dass gegenseitige Hospitationen in mindestens je einer Stunde möglich sind; zusätzlich soll eine wöchentliche Besprechungsstunde ausgewiesen werden. Nach Absprache sind Hospitationen auch bei anderen Lehrkräften der Schule möglich. Neben den Unterrichtsbesuchen der Mentorin bzw. des Mentors werden die LiVs nach Bedarf, mindestens aber einmal pro Halbjahr durch den Schulleiter oder ein von ihm beauftragtes Mitglied der Schulleitung in ihrem Unterricht besucht. Diese Stunden sind von den LiVs mit einem schriftlichen Unterrichtsentwurf vorzubereiten und werden anschließend im gemeinsamen Gespräch ausgewertet. Sie können im Rahmen der Besuche durch die Studienleitung stattfinden. Bei Studienleitungs-Besuchen sind die Mentorinnen bzw. Mentoren und nach Möglichkeit der Schulleiter oder die Ausbildungskoordinatorin/der Ausbildungskoordinator anwesend. Den LiVs soll es ermöglicht werden, bei einem Examen zuzuhören.

C. Ausbildungslehrkräfte und Koordinatorin/Koordinator
Mit der Leitung der Ausbildung ist die Koordinatorin/der Koordinator beauftragt. Die pädagogische, fachdidaktische und methodische Anleitung der LiVs erfolgt durch die Mentorinnen und Mentoren. Sie werden durch die Koordinatorin/den Koordinator unterstützt. Diese/Dieser führt am Anfang der Ausbildungszeit mit den LiVs ein Gespräch zur Einführung in das Konzept der Ausbildung und in die organisatorischen Abläufe an der Schule.
Des Weiteren steht die Koordinatorin/der Koordinator als Ansprechperson für alle schulischen Fragen und Ausbildungsfragen zur Verfügung. Für die LiVs ist eine feste Wochenstunde (interne Netzwerkstunde) für Besprechungen, schulische Themen und Übungsaufgaben eingerichtet.

D. Schulspezifische Ausbildungsinhalte
Ein Schwerpunkt der Ausbildung an der Gemeinschaftsschule mit Oberstufe Friedrichsort liegt im Umgang mit heterogenen Lerngruppen. Die LiVs sollen eingeführt werden in die Praxis der Binnendifferenzierung und weitere Möglichkeiten der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern, entsprechend dem Schulprogramm besonders auch in die Nutzung von Formen und Methoden des selbstständigen Lernens und Arbeitens der Schülerinnen und Schüler, zum Beispiel Projektunterricht, Wochenplanarbeit, Teamarbeit oder EVA. Erwünscht ist darüber hinaus die Mitarbeit der LiVs je nach Fächern und persönlicher Neigung in anderen Schwerpunktbereichen der Schule, zum Beispiel der Berufsvorbereitung, der Unesco-Arbeit, der Weiterentwicklung der Profile, der digitalen Arbeit und allgemein der Weiterentwicklung des Schulprogramms.

E. LiVs und Kollegium
Das Kollegium unterstützt die LiVs durch allgemeine Hilfestellung, Offenheit für Hospitationen (siehe oben III, B) und besonders durch intensive Einbindung in die Fach- und Jahrgangsfachgruppen. Der Austausch mit den LiVs wird als wichtiger Impuls für die Schulentwicklung betrachtet.

IV. Praktikum und Praxissemester

Die Gemeinschaftsschule mit Oberstufe Friedrichsort betreut regelmäßig Studentinnen und Studenten mit dem Schwerpunkt Sek I und/oder Sek II im Praktikum bzw. Praxissemester. Den Praktikantinnen und Praktikanten stehen den Fächern entsprechende Mentorinnen/Mentoren zur Seite.

Für die Betreuung im Praxissemester werden je Mentorin/Mentor 0,25 Stunden angerechnet.

V. Das vorliegende Ausbildungskonzept versteht sich als offenes Konzept, das fortgeschrieben werden soll.