Mathematik

Kennst du dieses Gefühl, wenn du von einer Sache so sehr gefesselt bist, dass die Zeit wie im Flug vergeht? Vielleicht hast du das einmal schon einmal erlebt, wenn du etwas zusammengebaut oder etwas gebastelt hast, wenn du ein Musikstück einübst oder ein Rätsel löst oder auch bei einem neuen Level eines Computer-Spiels. Dieses Gefühl entsteht, wenn du etwas tust, was genau den richtigen Schwierigkeitsgrad für dich hat. Es entsteht, wenn du etwas tust, das dich neugierig macht und dich so sehr herausfordert, dass du es unbedingt schaffen möchtest und du gleichzeitig ganz sicher weißt: du kannst schaffen und du wirst es auch schaffen!

Im Mathematikunterricht an der IGF versuchen wir, genau solche Herausforderungen für dich zu finden. Die Berücksichtigung individueller Voraussetzungen ist ein durchgängiges Prinzip, bei dem die Schüler*innen ihrem Leistungsvermögen entsprechend auf die Berufswelt bzw. die Oberstufe vorbereitet werden. Und deshalb kommt der Differenzierung von Beginn an eine große Bedeutung zu.

In der 5./6. Klasse wird im vertrauten Rahmen des Klassenverbands gelernt und gelehrt. Den Schüler*innen wird es mit individuellen Lernangeboten ermöglicht, ihre Fähigkeiten zu festigen, zu trainieren und zu erweitern. Neue Themen wie z.B. die Bruchrechnung werden entdeckend und auf unterschiedlichen Wegen erschlossen. Für unsere Schüler*innen mit Förderschwerpunkt „Lernen“ entwickeln wir im Team mit unseren Förderlehrkräften der Gutenbergschule eigens angepasste Lernangebote. Die frisch renovierten Räumlichkeiten bieten die Möglichkeit, weitere Lernräume für eine individuelle Förderung zu schaffen. Die Schüler*innen lernen in dieser Zeit, ihr Können einzuschätzen und entwickeln das Selbstbewusstsein, sich angemessene Herausforderungen zu suchen. Das gemeinsame Lernen fördert an dieser Stelle nicht zuletzt das soziale Potenzial der Schüler*innen. Ein Schwerpunkt in dieser Zeit liegt unter anderem auf der Anwendung der Rechengesetze sowie dem Umgang mit Bruch- und Dezimalzahlen. Zudem wird der Umgang mit Geodreieck und Zirkel gefestigt.

  

Ab der 7. Klasse wird die innere Differenzierung noch um eine äußere Differenzierung ergänzt. Die Schüler*innen werden nach fachlichen und pädagogischen Gesichtspunkten in klassenübergreifenden Lerngruppen innerhalb ihres Jahrgangs unterrichtet. In diesem Kurssystem werden die Schüler*innen auf ihrer persönlichen Anforderungsebene unterrichtet. So erwerben die Schüler*innen des A-Kurses die Regelanforderungen für den Erwerb des Ersten allgemeinbildenden Schulabschlusses (ESA). Im B-Kurs liegt der Fokus darüber hinaus auf den Anforderungen für den Erwerb des Mittleren Schulabschlusses (MSA), während in den C-Kursen ganz besonders die fachliche Vorbereitung für den Übergang in die Oberstufe erfolgt. Die Vorteile dieses Konzepts liegen in der individuellen Förderung aller Schüler*innen sowie einer höheren Lernbereitschaft. Leistungsschwächere Schüler*innen haben Erfolgserlebnisse und gewinnen Selbstvertrauen, leistungsstärkere Schüler*innen können sich Herausforderungen stellen. Im Rahmen der Zeugnisse zum Halbjahr und zum Ende des Schuljahres prüfen wir regelmäßig, welche Schüler*innen in ihrem Kurs mittlerweile unterfordert sind und in einen höheren Kurs aufsteigen können bzw. wer an seine Grenzen stößt und durch den Wechsel in einen leichteren Kurs wieder Freude am Fach gewinnen kann. Ab der siebten Klasse werden die Schüler*innen in die Arbeit mit dem Taschenrechner eingeführt und ein inhaltlicher Schwerpunkt dieser Schuljahre ist der Bereich der Terme und Gleichungen sowie funktionaler Zusammenhänge. 

Die Benotung erfolgt stets als Rückmeldung auf allen drei Anforderungsebenen, sodass die Kurswahl keinen Einfluss auf die Möglichkeiten zum Übergang in die 10. Klasse bzw. in die Oberstufe hat. Sowohl im ESA als auch im MSA ist Mathematik Bestandteil der schriftlichen Prüfungen, auf die unsere Schüler*innen gezielt vorbereitet werden.

In der gymnasialen Oberstufe unserer Schule behandeln wir die drei großen Themen Analysis, Analytische Geometrie und Stochastik.
Im Bereich der Analysis vertiefen wir den aus der Sekundarstufe I bekannten Funktionenbegriff, so dass zum Beispiel Optimierungsprobleme der Architektur oder der Finanzwirtschaft gelöst werden können.
In der Analytischen Geometrie erarbeiten wir Strukturen, mit denen z.B. Modelle der Physik oder die Entwicklung von 3d-Objekten unterstützt werden. In der Stochastik lernen wir z.B. die in den Nachrichten genannten Fakten zu beurteilen und Modelle zu entwickeln, mit denen sich Hypothesen testen lassen.
In allen drei Themen der Oberstufe erarbeiten wir uns einerseits die Fähigkeit verschiedenste Situationen zu strukturieren und andererseits Problemlösestrategien, um diese auch außerhalb des Mathematikunterrichts anwenden zu können.
Die Schüler*innen haben am Ende der Oberstufe die Möglichkeit, eine Abitur-Prüfung in Mathematik abzulegen.


Fachleitung: Carolin Meyer, Nele Saß