Schule ist mehr als nur Unterricht

Am 16.9. und 17.9. machte sich das Sportprofil von Herrn Quensell auf den Weg zu einer erlebnispädogigschen Kanutour. Gestartet wurde in Plön in vier Kanus mit der Überquerung des kleinen Plöner Sees. Die Schwentine hoch durch den Kronsee, den Fuhlensee und den Lanker See paddelnd, wurde es bei gelegtlichem Sturm und Regen abschnittsweise zu einer kleinen Abenteuerfahrt. Kekse, die nach der ersten Pause verputzt und Musik aus der Bluetooth-Box, die sicher in wasserfesten und schwimmenden Boxen verstaut worden waren, sorgten aber stets für gute Laune und förderten das Gruppengefüge. Nach 4:15 Stunden wurde der Campingplatz Kirchsee in Preetz erreicht. Im Anschluss an das Aufbauen der Zelte und das sich Wärmen unter der Dusche, war auf einmal auch die Sonne da! Beim abendlichen Grillen stellten sich plötzlich richtige „Urlaubs-Vibes“ ein, sodass die Stimmung herrlich gelockert war. Nach einer herbstlich frischen Nacht bei 15 Grad Celsius im Zelt, die mit mehrern Schlafsäcken und Decken aber auszuhalten war, gab es vom Campingsplatzbesitzer am Morgen frische Brötchen, bevor die Zelte abgebaut und wieder verstaut wurden. Die Kanus wurden beladen und sich auf den Weg die Schwentine hoch Richtung Raisdorf gemacht. „Vorm Rosensee müsst ihr raus. Dort werder ihr abgeholt“, wurde uns noch gesagt. Die Frage war: Wo genau? Den Rosenweg durchpaddelt, war sich Herr Quensell sicher: „Da um die Kurve noch. Da muss die Ausstiegsstelle sein.“ An der Ausstiegsstelle angekommen stellte sich aber heraus, dass wir zu weit gepaddelt waren und die Ausstiegsstelle verpasst hatten. Also wieder 20 Minuten zurück. An der dann richtigen Ausstiegsstelle angekommen war.

 

Seit zehn Jahren bietet die Gemeinschaftsschule Friedrichsort (IGF) ambitionierten Nachwuchsathletinnen und -athleten Unterricht, Leistungssporttraining und – über das Sportinternat Kiel-Schilksee sowie die Leistungszentren des THW Kiel in Altenholz und der KSV Holstein in Kiel-Projensdorf – Unterkunft an einem Ort an. Unter den besonderen Bedingungen kann sich der talentierte Nachwuchs dort ideal auf künftige Höchstleistungen vorbereiten, ohne eine fundierte Schulbildung zu vernachlässigen.

„Die Gemeinschaftsschule Friedrichsort ist heute DAS Aushängeschild in SchleswigHolstein für jugendliche Leistungssportlerinnen und Leistungssportler, die ihre sportliche Karriere und ihre schulische Laufbahn miteinander verknüpfen wollen. Durch das große Engagement aus der Politik konnte die Schaffung von zusätzlichen Stellen realisiert werden. Dadurch wird ein wesentlicher Beitrag für das zukünftige Funktionieren des Gesamtsystems von Schule und Leistungssport geschaffen“, so LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen. „Mein ausdrücklicher Dank gilt auch dem Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein und den beteiligten Vereinen und Verbänden, die das Projekt nachhaltig unterstützt haben.“

Die Liste der Abiturientinnen und Abiturienten, die an der „Partnerschule des Leistungssports“ den Grundstock für eine leistungssportliche Karriere gelegt haben, ist lang: Neben den aktuellen Medaillengewinnerinnen Susann Beucke (Abiturientin 2010, Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio im 49erFX) und Alica Stuhlemmer (Abiturientin 2018, Bronzemedaille in Tokio im Nacra 17) waren auch Fabian Graf (Abitur 2015, 49er Perspektivkader für die Olympischen Spiele 2024 in Paris) sowie Theres Dahnke (Abitur 2017, 470er Perspektivkader) während der Oberstufenzeit bis zum Abitur an der IGF. Auch Schülerinnen und Schüler aus anderen Sportarten haben sportliche Erfolge zu verzeichnen: So wurde der Handballer Leon Ciudad-Benitez in diesem Jahr als Teil der 1. Herrenmannschaft des THW Kiel Deutscher Meister und Champions League-Sieger. Fußballer Noah Awuku schaffte mit Holstein Kiel fast den Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Zudem haben viele Spieler mehrfach für deutsche Nachwuchs-Nationalmannschaften gespielt. Waren es in den Anfängen noch wenige Sportlerinnen und Sportler, die mit Begleitung des Olympiastützpunktes Hamburg/Schleswig-Holstein (OSP HH/SH) mit viel Enthusiasmus starteten, so hat sich spätestens seit der Kooperation mit dem THW Kiel und Holstein Kiel eine weitere Entwicklung hin zur Einrichtung von sogenannten „Sportklassen“ ergeben. Petra Homeyer, die als Laufbahnberaterin und Internatsleiterin am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein die Koordination übernimmt, legt dabei Wert auf die Tatsache, dass die schulischen Leistungen eine Freistellung rechtfertigen müssen: „Die Schule sichert den Sportschülerinnen und Sportschülern im Rahmen ihrer Möglichkeiten Rücksichtnahme bei der Terminkoordination von Schule und Training/Wettkampf zu. Die Stundenplangestaltung wird dem Leistungssport angepasst und möglichst kompakt organisiert, ist aber variabel für einzelne Sportlerinnen und Sportler“. Wichtige Merkmale sind zudem ein „digitales Klassenzimmer“ sowie Stundenplanregulierungen, die entsprechende Trainingszeiten am Vormittag ermöglichen. Die Betreuung durch leistungssportaffine Lehrkräfte ergänzt das schulische Angebot.

Schulleiter Manfred Behrens ist stolz darauf, dass derzeit über 50 Schülerinnen und Schüler die Schule besuchen - mit dem Ziel, nach der Fachhochschulreife oder dem Abitur den nächsten Schritt hin zum Spitzensport anzugehen.

 

Verantwortlich für diese Pressemitteilung: Stefan Arlt Landessportverband Schleswig-Holstein e.V. Pressesprecher Tel.: 0431-6486-163 Mobil: 0151-1500 7831 E-Mail: stefan.arlt@lsv-sh.d

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Leuchtturm trifft Schule

Kooperation des Kulturladens mit der IGF

Am 20. März 2019 wurde der Kooperationsvertrag zwischen dem Verein Kulturladen Leuchtturm e.V. und der IGF unterzeichnet. Anwesend waren Herr Manfred Behrens (Schulleiter der IGF), Frau Denecken und Herr Bernhard Tiedemann vom Vorstand des Vereins, Frau Xandra Fritz (Koordinatorin der Arbeit im Kulturladen), sowie Herr Martin Kaduszkiewicz (Kunstlehrer im Kunstprofil des 13. Jahrgangs an der IGF).

Schulleiter Manfred Behrens sagte zur Unterzeichnung:
„Der Verein Kulturladen Leuchtturm und die IGF haben sich beide die Vernetzung und Kooperation im Stadtteil zum Ziel gesetzt. Auf Basis des Kooperationsvertrages wird diese Verzahnung zum gegenseitigen Nutzen vorbildlich möglich. Die Schülerinnen und Schüler können im Kulturladen Ergebnisse ihrer Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren als das in der Schule möglich ist. Sie gewinnen zudem tiefe Einblicke in den Kulturbetrieb. Die Künstlerinnen und Künstler, die im Kulturladen ausstellen oder auftreten, gewinnen mit der Schülerschaft ein zusätzliches junges, interessiertes Publikum, mit dem sie in einen fundierten Austausch eintreten können.“

 

Zu den Hintergründen und der Entstehung der Kooperation hier ein Interview mit Martin Kaduszkiewicz (Leiter des Kunstprofils 13)

1. Wie kam es zu diesem Vertrag? Wer hatte die Idee? Wie liefen die Vorbereitungen? Von wem ging das aus? Traf man gleich auf Interesse der Partnerseite?

Frau Xandra Fritz vom Kulturverein hatte das Interesse, mit der IGF zusammen zu arbeiten. Ich bin ebenfalls interessiert, unsere Kunst nach außen zu bringen (z. B. haben wir uns schon an Wettbewerben im Landeshaus beteiligt oder mit der Stadtgalerie Kiel zusammen gearbeitet).
Ich hatte die Idee, die Arbeiten des Kunstprofilkurses 13c, im Kulturladen auszustellen. Es sollten Arbeiten werden, die im Laufe der knapp drei Jahre in der Oberstufe entstanden sind. So ist praktisch eine Werkschau entstanden, mit dem Schwerpunkt Grafikdesign, das Thema wird in 13.1. behandelt. Hier waren die Kalenderentwürfe für die Schule wichtig, ebenso wie das freie Spiel mit den
Buchstaben, in Zusammenwirkung mit unterschiedlichen Hintergründen.
Andere Higlights der Ausstellung im Kulturladen (Eröffnung am 19.1., siehe Plakat) waren Malereien zur Skifahrt im 12. Jahrgang, Portraitstudien und die Nutzung der Bilder von Caspar David Friedrich in den heutigen Printmedien.

2. Was genau beinhaltet der Vertrag? Was sind die Ziele dieser Vereinbarung?

Kunstprofil - Kursen im 13. Jahrgang wird eine Ausstellung am Anfang eines Jahres ermöglicht. Es kann eine Werkschau sein, ebenso kann man sich da eine Ausstellung zu einem bestimmten Thema vorstellen. Für meine Kunstprofil-Kurse würde ich die Werkschau favorisieren. Das bedeutet für mich, schon im 11. Jahrgang die besten Arbeiten zu sammeln, da sie bereits für die Ausstellung in
Frage kommen.
Weiter können andere Kontakte entstehen, zwischen Kulturangeboten des Kulturvereins und unserer Schule. Vorstellbar ist, dass Künstlerinnen oder Künstler uns in der Schule besuchen und Einblicke in ihre Arbeit geben. Praktika unserer Schülerinnen und Schüler sind im Kulturladen Leuchtturm e.V. möglich, z. B. im Bereich Organisation von kulturellen Veranstaltungen oder bei der künstlerischen Arbeit.

3. Was tut die Schule? Was tut der Kulturladen?

Die Schule stellt Arbeiten aus den Kunstprofilen für die Ausstellung zur Verfügung. Kurse im Fach "Darstellendes Spiel" können
ihre Stücke auf der Bühne im Kulturladen aufführen.
Schüler/-innen und Lehrkräfte der IGF beleben den Kulturladen, machen ihn bekannt.

4. Inwieweit profitiert die Öffentlichkeit davon?


Die Öffentlichkeit profitiert, weil der Austausch zwischen der Schule und einer wichtigen kulturellen Einrichtung intensiviert wird. Die künstlerische Arbeit / die Ideen dringen auch nach außen und könnten junge Menschen / Kulturinteressierte anregen. Den Jugendlichen in der Schule wird klar, dass die Kultur schon in der Nähe der Schule, nämlich in Friedrichsort, zu finden ist.

5. Ein persönliches Statement von Herrn Kaduszkiewicz:

Die Arbeit mit dem Kulturladen Leuchtturm e.V. war für die Schüler/-innen des Kunstprofils besonders spannend und anregend. Sie haben sich mit den Vorstellungen und Ideen des Kulturladens auseinander gesetzt. Das Kunstprofil hat eine eigene Ausstellung außerhalb der Schule aufgebaut, dadurch Dinge gelernt, die zum Teil nicht im Lehrplan stehen.
Ich fand die Atmosphäre dort toll, es hat wirklich Freude gemacht, den Kulturladen zu besuchen. Die Zusammenarbeit mit Xandra Fritz war super.
(das Interview führte A. Habersaat)

 

 

Letzte Änderung am Donnerstag, 28 Dezember 2023 19:11